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Was Sie über bakterielle Vaginose wissen müssen

Frau mit bakterieller Vaginose hält sich die Hände vor den Schritt.

Vermehren sich krank machende Bakterien im Vaginalbereich und bringen dadurch das gesunde Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht, kann es zu einer bakteriellen Vaginose kommen. Obwohl sie oft als harmlos angesehen wird, sind die möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden nicht zu unterschätzen. Alles über Symptome, Ursachen und das Behandeln der bakteriellen Vaginose erfahren Sie hier!

Was ist eine bakterielle Vaginose?

Die bakterielle Vaginose (oder kurz: BV) ist eine durch Bakterien verursachte Infektion im Scheidenbereich. Es handelt sich um die weltweit häufigste urogenitale Störung bei Frauen im gebärfähigen Alter.1 Die Ursache ist dabei aber nicht ein einzelnes Bakterium, sondern ein Ungleichgewicht (Dysbiose) in der gesamten Vaginalflora.2 Bestimmte „schlechte“ Bakterien überwiegen und verdrängen die normalerweise vorherrschenden „guten“ Milchsäurebakterien – auch Laktobazillen genannt.

Ein gesundes Scheidenmilieu ist wichtig für die natürliche Abwehr von Infekten im Vaginalbereich. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Säuregrad der Scheide, für den die Laktobazillen sorgen. Ein niedriger (saurer) pH-Wert hemmt das Wachstum krankheitserregender Bakterien.3

Gerät das Mikrobiom der Scheide nun durch bestimmte „schlechte“ Bakterien aus dem Gleichgewicht, verdrängen diese die guten Milchsäurebakterien und es entsteht ein Biofilm (Schleimschicht aus Mikroorganismen). Dieses Ungleichgewicht führt zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen im Intimbereich.

Scheidenflora ist nicht gleich Scheidenflora! 1,3

Die Zusammensetzung der „guten“ Bakterien im Scheidenmilieu ist bei jeder Frau individuell und ändert sich sogar täglich. Eine wichtige Rolle spielt dabei unter anderem die ethnische Herkunft: Während bei Frauen mit heller Haut der gesunde pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4 liegt, ist er bei Frauen afrikanischer oder hispanischer Herkunft deutlich höher.

Als ein Resultat kann bei ihnen eine bakterielle Vaginose häufiger vorkommen: Untersuchungen zufolge leiden in den USA zum Beispiel etwa 23 Prozent der hellhäutigen Frauen an einer BV, 32 Prozent der Hispanierinnen und 51 Prozent der Afroamerikanerinnen.

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Symptome und Diagnose: So erkennen Sie eine bakterielle Vaginose

Nur circa die Hälfte aller Patientinnen mit bakterieller Vaginose hat überhaupt Beschwerden. Wenn das der Fall ist, können sich diese während der Periode oder nach dem Geschlechtsverkehr häufig verstärken. Zu den typischen Symptomen der bakteriellen Vaginose zählen:1

 

  • verstärkter vaginaler Ausfluss: sogenannter Fluor, dünnflüssig und oft von gräulicher, leicht milchiger Farbe
  • fischiger Geruch: entsteht durch die Bildung von Aminen, einem Stoffwechselprodukt der Bakterien
  • Brennen, Rötungen und Juckreiz im Intimbereich
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
  • Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie)

 

Die Diagnose einer bakteriellen Vaginose basiert auf mehreren klinischen Befunden. Bei einer gynäkologischen Untersuchung sind typischerweise folgende 4 Merkmale feststellbar:1

 

  1. grau-weißer Ausfluss
  2. pH-Wert des Scheidensekrets über 4,4
  3. fischartiger Geruch des Ausflusses (Amingeruch)
  4. mikroskopischer Nachweis von sogenannten Schlüsselzellen in einem Abstrich (Diese Zellen sind von einem dichten Teppich aus verschiedenen Bakterienarten besiedelt, sodass die Grenzen der einzelnen Zellen nicht mehr klar erkennbar sind.)

 

Es ist wichtig, die bakterielle Vaginose von anderen Erkrankungen wie einem Scheidenpilz, einer Vaginitis (Scheidenentzündung) und Zervizitis (Entzündung der Schleimhaut des Gebärmutterhalses) abzugrenzen. Dies erfolgt durch eine sorgfältige Untersuchung der Frauenärztin*.

Ursachen und Risikofaktoren für bakterielle Vaginose

Die bakterielle Vaginose entsteht durch eine übermäßige Vermehrung verschiedener krank machender Keime, welche die „guten“ Milchsäurebakterien verdrängen. Dafür gibt es verschiedene mögliche Ursachen und Risikofaktoren:1,4

 

  • ungeschützter Geschlechtsverkehr
  • wechselnde Sexualpartner/-partnerinnen
  • übertriebene Intimhygiene
  • bevorstehende Regelblutung
  • hormonelle Veränderungen (beispielsweise durch Schwangerschaft oder die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel)
  • Rauchen
  • chronischer Stress

 

Frauen, die mit der Kupferspirale verhüten, können ein erhöhtes Risiko haben, sich mit einer bakteriellen Vaginose anzustecken.1,5 Das liegt womöglich daran, dass das Vorhandensein der Rückholfäden der Spirale in der Gebärmutter und Vagina das Wachstum von Bakterien begünstigt.5

Bakterielle Vaginose behandeln

Das Behandeln der bakteriellen Vaginose erfolgt in der Regel mit Antibiotika – oral (Einnahme von Tabletten) oder intravaginal (Verabreichung von Zäpfchen oder in Form von Vaginalcremes).6 Ebenfalls eingesetzt werden Antiseptika wie zum Beispiel Dequaliniumchlorid.

Milchsäure hat antimikrobielle Eigenschaften und kann das Wachstum krankheitserregender Bakterien in der Scheide begrenzen. Es zeigt die besten Ergebnisse in Kombination mit einer Antibiotikatherapie.1

Einige Expertinnen empfehlen die vaginale Verabreichung von Milchsäure zum Behandeln von bakterieller Vaginose über einen Zeitraum von 7 Tagen in folgenden Fällen:

 

  • bei leichten Formen von bakterieller Vaginose
  • bei asymptomatischer bakterieller Vaginose (ohne Beschwerden)
  • bei anderen dysbiotischen Störungen der Vaginalmikrobiota während der Schwangerschaft
  • zur Vorbeugung von Rückfällen
Muss ich auch meinen Partner/meine Partnerin mit behandeln? 1

Die Partnerbehandlung ist routinemäßig nicht empfohlen, kann jedoch in Erwägung gezogen werden. Hierzu fehlen noch genauere wissenschaftliche Erkenntnisse.

Wie lange die Behandlung der bakteriellen Vaginose dauert, hängt von Wirkstoff, Anwendungsform, Dosierung und Stärke der Symptome ab – in der Regel sind es aber zwischen 1 und 7 Tagen.7

Prognose und mögliche Folgen der bakteriellen Vaginose

Die meisten Patientinnen zeigen nach einer Behandlung mit oral oder vaginal verabreichten Medikamenten innerhalb 1 Woche eine Wiederherstellung der normalen Vaginalflora. Die Heilungsrate liegt bei etwa 80 Prozent.8

Dennoch kommt es bei bis zu 60 Prozent der Frauen innerhalb 1 Jahres zu Rückfällen.8 Das liegt in der Regel daran, dass die Biofilme durch Antibiotika nicht vollständig beseitigt wurden. Der Gebrauch von Kondomen während des Therapiezeitraums kann helfen, erneute Ansteckungen mit bakterieller Vaginose zu vermeiden.

Zu den möglichen Folgen der bakteriellen Vaginose zählen außerdem:1,4

 

  • gesundheitliche Auswirkungen: Die bakterielle Vaginose stört das Scheidenmilieu, was die Ansiedlung weiterer Krankheitserreger begünstigen kann. Das kann zu Entzündungen der Scheide, Gebärmutter und Eileiter führen.
  • Risiko für sexuell übertragbare Infektionen (STI): Im Vergleich zu Frauen mit gesunder Vaginalflora haben Patientinnen mit bakterieller Vaginose ein höheres Risiko, an sexuell übertragbaren Infektionen wie HIV, HPV oder Genitalherpes zu erkranken.
  • Störung der sexuellen Gesundheit: Patientinnen, bei denen die Therapie nicht anschlägt oder die unter chronisch-rezidivierenden Verläufen leiden, können unter Störungen der sexuellen Gesundheit leiden. Das äußert sich beispielsweise in einer Beeinträchtigung der sexuellen Aktivität, Beziehungsproblemen und einer Verminderung der Belastbarkeit.

 

In der Schwangerschaft kann eine bakterielle Vaginose zu vorzeitigen Wehen, Zervixverkürzung und einem vorzeitigen Blasensprung führen.

*Hinweis

Auf dieser Seite werden aus Gründen der Lesbarkeit ausschließlich weibliche Personenbezeichnungen verwendet. Bitte beachten Sie, dass diese Formulierungen geschlechtsneutral gemeint sind und sich gleichermaßen auf alle Geschlechter beziehen.

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1 Bacterial vaginosis. Guideline of the DGGG, OEGGG and SGGG (S2k-Level, AWMF Registry No. 015-028, June 2023). Verfügbar unter: https://register.awmf.org/assets/guidelines/015-028l_S2k_Bakterielle-Vaginose_2023-07.pdf (letzter Zugriff: 09.04.2024).

 

2 Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF). 2018. Bakterielle Vaginose. Verfügbar unter: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/bakterielle-vaginose/ (letzter Zugriff: 19.02.2024).

 

3 Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF). 2018. Bakterielle Besiedelung und pH-Wert der Vagina. Verfügbar unter: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/bakterielle-vaginose/bakterielle-besiedelung-und-ph-wert-der-vagina/ (letzter Zugriff: 19.02.2024).

 

4 Bundesministerium für Gesundheit (BMG). 2022. Bakterielle Scheideninfektion (Vaginose). Verfügbar unter: https://gesund.bund.de/bakterielle-scheideninfektion-vaginose (letzter Zugriff: 19.02.2024).

 

5 Li X-D, Wang C-C, Zhang X-J et al. Risk factors for bacterial vaginosis: Results from a cross-sectional study having a sample of 53,652 women. Eur J Clin Microbiol Infect Dis, 2014; 33(9): 1525-1532. doi:10.1007/s10096-014-2103-1.

 

6 Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF). 2018. Bakterielle Vaginose: Therapie/Behandlung. Verfügbar unter: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/bakterielle-vaginose/therapie-behandlung/ (letzter Zugriff: 19.02.2024).

 

7 Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. 2022. Welche Behandlungen helfen bei bakterieller Vaginose? Verfügbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/welche-behandlungen-helfen-bei-bakterieller-vaginose.html (letzter Zugriff: 19.02.2024).