Kinderwunsch

Ernährung bei Kinderwunsch: So unterstützt du deine Fruchtbarkeit

Baby liegt auf der Schulter eines Erwachsenen

Die richtige Ernährung kann die Fruchtbarkeit positiv beeinflussen und den Körper optimal auf eine Schwangerschaft vorbereiten. Was kannst du also bei einem Kinderwunsch essen? Erfahre hier, welche Nährstoffe die Fruchtbarkeit fördern, welche Lebensmittel hormonelle Prozesse und die Empfängnis unterstützen und welche du besser meiden solltest. 

Kinderwunsch und Ernährung: Diese Nährstoffe fördern die Fruchtbarkeit

Eine ausgewogene Ernährung kann die Fruchtbarkeit einer Frau positiv beeinflussen. Bestimmte Nährstoffe spielen dabei eine entscheidende Rolle. Folgende Vitamine und Mineralstoffe können unter anderem zu einer Empfängnis beitragen: 

Folsäure/Folat

 

Folat trägt zum Wachstum des mütterlichen Gewebes während der Schwangerschaft bei und hat eine Funktion bei der Zellteilung. Die natürliche Form des Vitamins (Folat) kommt in bestimmten Lebensmitteln vor. Folsäure bezeichnet die synthetisch hergestellte Variante, die zur Anreicherung von Nahrungsmitteln und in Nahrungsergänzungsmitteln zum Einsatz kommt. Frauen, die schwanger werden möchten, sollten zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung 400 Mikrogramm synthetische Folsäure pro Tag oder äquivalente Dosen anderer Folate in Form eines Präparats einnehmen, um Neuralrohrdefekten vorzubeugen.1

Jod

 

Eine ausreichende Jodzufuhr ist für die Schilddrüsenfunktion und die Hormonproduktion essenziell. Ein Mangel kann den Zyklus beeinflussen und die Fruchtbarkeit verringern.2 Gute Jodquellen sind jodiertes Speisesalz, Seefisch sowie Milch und Milchprodukte.3

Eisen

 

Das Mineral spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung von Hämoglobin, das Sauerstoff im Körper transportiert. Ein Mangel kann die Fruchtbarkeit senken und in der Frühschwangerschaft zu Komplikationen führen. Besonders reich an Eisen sind Fleisch, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und grünes Gemüse.2,4

Vitamin D

 

Vitamin D trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei und hat eine Funktion bei der Zellteilung. Ein Mangel kann Infektionen begünstigen und das Risiko für Fehlgeburten erhöhen.2,3 Sonnenlicht, fetter Fisch und Milchprodukte sind gute natürliche Quellen.

Antioxidantien

 

Die Vitamine C, E und A tragen dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Obst, Nüsse, Samen und pflanzliche Öle liefern diese wichtigen Nährstoffe.2

Kalzium

 

Eine ausreichende Zufuhr an Kalzium kann helfen, den Körper optimal auf eine Schwangerschaft vorzubereiten.2 Kalziumquellen sind Milchprodukte, grünes Gemüse und Nüsse. 

Myo-Inositol

 

Die Substanz kann bei Frauen mit PCOS den Zyklus regulieren und die Ovulation (Eisprung) verbessern. Sie unterstützt zudem hormonelle Prozesse und moduliert die Insulinreaktion.2

Gut zu wissen: Vegane oder vegetarische Ernährung bei Kinderwunsch

Eine vegane oder vegetarische Ernährung ist auch bei Kinderwunsch möglich, erfordert jedoch besondere Aufmerksamkeit bei bestimmten Nährstoffen, da diese vorwiegend in tierischen Produkten vorkommen:5

 

  • Eisen: Pflanzliche Quellen sind Hülsenfrüchte, dunkelgrünes Gemüse, Vollkornbrot, getrocknete Aprikosen und Eier (für Vegetarierinnen). 
  • B12: Vegetarierinnen können Milchprodukte und Eier nutzen. Vegane Alternativen sind zum Beispiel angereicherte Sojadrinks und Hefeextrakte. Trotzdem ist bei Veganerinnen oft ein B12-Präparat erforderlich. 
  • Vitamin D: Sonnenlicht ist die beste Quelle, doch auch Eigelb und entsprechende Nahrungsergänzungsmittel liefern Vitamin D.
  • Kalzium: Vegane Kalziumquellen sind dunkelgrünes Gemüse, Hülsenfrüchte, angereicherte Soja-, Reis- und Haferdrinks, Tofu, Sesamsamen sowie Trockenfrüchte.

Eine bewusste Ernährung legt den Grundstein für eine Schwangerschaft. Doch nicht immer lässt sich der Nährstoffbedarf allein über die Nahrung decken. Besonders bei Folsäure und Jod kann eine gezielte Ergänzung sinnvoll sein.1,2 Sprich daher frühzeitig mit deiner Frauenärztin, um sicherzustellen, dass dein Körper optimal auf eine Schwangerschaft vorbereitet ist. 

Lebensmittel bei Kinderwunsch: Was kannst du essen?

Nicht alle Lebensmittel wirken sich gleichermaßen positiv auf die Fruchtbarkeit aus. Während einige Nährstoffe den Körper einer Frau optimal auf eine Schwangerschaft vorbereiten können, sollten andere nur in Maßen verzehrt oder ganz vermieden werden. Eine bewusste Auswahl kann die Empfängnischancen verbessern. 

Geeignete Lebensmittel: 

Piktogramm eines Wasserglases

Wasser und ungesüßter Kräutertee: Fördern die Produktion des Zervixschleims, der für die Befruchtung eine wichtige Rolle spielt.3

Piktogramm einer Milchtüte

Milchprodukte: Joghurt, Milch und Frischkäse versorgen den Körper mit Kalzium. Studien zeigen, dass der regelmäßige Verzehr von Vollmilchprodukten Zyklusstörungen verringern kann.3

Piktogramm von Eiweiß

Eiweiß: der täglichen Eiweißzufuhr sollten aus pflanzlichen Quellen wie Hülsenfrüchten stammen, da sie die Fruchtbarkeit fördern.2,3 Ein hoher Konsum tierischer Proteine kann den Eisprung negativ beeinflussen.2

Piktogramm von Nüssen und Samen

Nüsse und Samen: Die natürlichen Energielieferanten enthalten Omega-3-Fettsäuren, die die Hormonregulation unterstützen und die Fruchtbarkeit verbessern.3

Piktogramm einer Erdbeere

Beeren: Die Früchte sind reich an Antioxidantien, die Eizellen vor Schäden schützen. Besonders für Frauen ab Mitte 30 ist das wertvoll, da die Eizellqualität mit dem Alter abnimmt.3

Piktogramm von Getreide

Vollkornprodukte: Die Lebensmittel enthalten wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe, die den Körper optimal auf eine Schwangerschaft vorbereiten.6

Piktogramm eines Fisches

Fisch: Fetter Fisch wie Lachs liefert Omega-3-Fettsäuren. Roher Fisch ist vor einer Schwangerschaft unbedenklich, solange er keinen hohen Quecksilbergehalt aufweist.3

Mediterrane Ernährung und Fruchtbarkeit

Aktuelle Studien zeigen, dass eine mediterrane Ernährung sich positiv auf die Fruchtbarkeit auswirkt. Diese Ernährungsweise verbessert die Insulinresistenz und Stoffwechselstörungen und senkt das Risiko für Übergewicht. Sie zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Olivenöl, Vollkornprodukten, fettarmen Milchprodukten, Geflügel und fettem Fisch aus, während rotes Fleisch und Zucker nur in geringen Mengen vorkommen.2

Maßvoll genießen: 

Piktogramm eines Stückes Fleisch

Fleisch: Portionen eisenhaltige Lebensmittel pro Woche – wie Fleisch oder Schalentiere – sind empfehlenswert. Ein übermäßiger Verzehr tierischer Proteine kann sich jedoch negativ auswirken.3

Piktogramm einer vollen Tasse

Kaffee und Schwarztee: Bis zu 200 Milligramm Koffein täglich – etwa eine Tasse Kaffee – gelten als unbedenklich. Eine höhere Menge kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.2,3

Piktogramm einer Flasche

Alkohol: Gelegentlich 1 kleines Glas Wein gilt als unproblematisch. Regelmäßiger oder hoher Alkoholkonsum kann jedoch den Hormonhaushalt stören, den Eisprung verhindern und die Gebärmutterschleimhaut negativ beeinflussen.2,3 Während der Schwangerschaft schadet Alkohol ebenso wie Rauchen der Entwicklung des Kindes – beide unbedingt vermeiden.

Piktogramm eines Toasts

einfache Kohlenhydrate: Weißbrot und helle Pasta lassen den Blutzucker- und Insulinspiegel schnell ansteigen. Ein dauerhaft hoher Insulinspiegel kann den Zyklus aus dem Gleichgewicht bringen und die Empfängnis erschweren. Vollkornprodukte sind die bessere Wahl.2,3

Fette und Fruchtbarkeit - was ist wichtig?

Auch bei der Wahl der Fette gilt: Die richtige Wahl macht den Unterschied. Zu viele Transfette (TFAs) und gesättigte Fettsäuren (SFAs) können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Beispiele für ungünstige Fettquellen sind gehärtete Pflanzenöle, frittierte Speisen und stark verarbeitete Lebensmittel. Greife besser zu gesünderen Fettquellen wie: 

  • Rapsöl, Leinöl und Olivenöl 
  • Avocado 
  • Nüsse und Samen 

Weniger geeignete Lebensmittel: 

Piktogramm eines Fisches mit einer Dose

Fisch mit hohem Quecksilbergehalt: Thunfisch aus der Dose und Schwertfisch enthalten hohe Mengen an Quecksilber, das sich im Körper anreichern und die gesunde Entwicklung eines Kindes gefährden kann.3

Piktogramm einer Chips-Tüte und einer Flasche

ungesunde Kohlenhydrate: Chips, süße Backwaren, Limonaden und Fast Food liefern viele Kalorien, aber kaum Nährstoffe.3 Ein hoher Konsum kann den Blutzucker- und Insulinspiegel negativ beeinflussen, was wiederum den Zyklus und die Fruchtbarkeit stören kann.2

Frau im Top sitzt auf der Couch mit Müslischale und Löffel in den Händen

Ernährung und Kinderwunsch: So unterstützt der Mann die Fruchtbarkeit

Auch die Spermienqualität spielt eine entscheidende Rolle bei der Erfüllung eines Kinderwunsches.

Wichtige Maßnahmen für eine verbesserte Fruchtbarkeit:7
gesunde Ernährung

Zink, Omega-3-Fettsäuren und Vitamine wie C und E unterstützen den Körper in verschiedenen Funktionen. Selen trägt zu einer normalen Spermabildung bei. Gute Quellen sind Vollkornprodukte, Fisch und Nüsse. 

Nikotin und Alkohol vermeiden

Rauchen verringert die Spermienzahl und fördert Genschäden. Übermäßiger Alkoholkonsum kann den Hormonhaushalt stören. 

Normalgewicht halten

Übergewicht senkt den Testosteronspiegel und kann die Spermienqualität beeinträchtigen. 

Stress reduzieren

Anhaltender Stress kann die Spermienproduktion hemmen. Entspannungstechniken oder Sport können helfen. 

Hodentemperatur niedrig halten

Enge Kleidung, lange Saunagänge oder häufiges Sitzen können die Spermienproduktion negativ beeinflussen. 

Medikamente überprüfen

Bestimmte Medikamente, darunter einige Antibiotika oder Anabolika, können die Fruchtbarkeit senken. Ein ärztliches Gespräch kann Klarheit schaffen. 

Mehr als Ernährung: So unterstützt du deine Fruchtbarkeit

Rauchen aufgeben

Nikotin wirkt sich negativ auf die Eizellqualität aus und kann den Hormonhaushalt stören. Auch beim Mann beeinträchtigt Rauchen die Spermienbeweglichkeit, was die Empfängnis erschweren kann. Ein Rauchstopp verbessert die Fruchtbarkeit und unterstützt eine gesunde Schwangerschaft.3

Stress reduzieren

Chronischer Stress kann den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen und die Empfängnis erschweren. Entspannungstechniken, ausreichend Schlaf und bewusste Erholungsphasen können helfen, die Fruchtbarkeit zu unterstützen.7

regelmäßige Bewegung

Moderate körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und kann den Zyklus positiv beeinflussen. Empfohlen werden 30 Minuten Bewegung an 5 Tagen pro Woche, um den Körper bestmöglich auf eine Schwangerschaft vorzubereiten.8

FAQs: Ernährung und Kinderwunsch

Was kann ich essen bei Kinderwunsch?

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen, Samen und fettem Fisch liefert wichtige Nährstoffe für die Fruchtbarkeit. 

Welche Ernährung unterstützt den Körper, um schwanger zu werden?

Folsäure, Jod, Eisen, Vitamin D und Antioxidantien unterstützen hormonelle Prozesse, die Eizellqualität und die Einnistung. Eine mediterrane Ernährung und ein gesunder Lebensstil kann die Fruchtbarkeit fördern. 

Wie kann der Mann zur Fruchtbarkeit beitragen?

Eine gesunde Ernährung mit Zink, Selen und Omega-3-Fettsäuren. Und auch der Verzicht auf Nikotin und Alkohol können unterstützen. 

Auf was sollte ich bei Kinderwunsch besser verzichten?

Stark verarbeitete Lebensmittel, Alkohol, zu viel Koffein und Fisch mit hohem Quecksilbergehalt können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. 

Hinweis

Auf dieser Seite werden aus Gründen der Lesbarkeit ausschließlich weibliche Personenbezeichnungen verwendet. Bitte beachte, dass diese Formulierungen geschlechtsneutral gemeint sind und sich gleichermaßen auf alle Geschlechter beziehen. 

Quellen

Pfeil

1 „Folat“. DGE, https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/folat/. Zugegriffen 5. Mai 2025.

2 Kinga S, et al. Female Fertility and the Nutritional Approach: The Most Essential Aspects. Advances in Nutrition, 2021, 12(6): 2372-2386. doi: 10.1093/advances/nmab068.

3 Barmer. Gesunde Ernährung in der Schwangerschaft und bei einem Kinderwunsch. Verfügbar unter: https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/familie/schwangerschaft/gesunde-schwangerschaft/richtig-ernaehren-in-der-schwangerschaft-1054062#Den_erhu00F6hten_Bedarf_an_Nu00E4hrstoffen_decken-1300022 (letzter Zugriff: 06.03.2025).

4 Sanitas. Fruchtbarkeit: Ernährung bei Kinderwunsch. Verfügbar unter: https://www.sanitas.com/de/magazin/familie/kinderwunsch/fruchtbarkeit-und-ernaehrung.html (letzter Zugriff: 06.03.2025).

5 The London Borough of Havering. Vegetarian and vegan mums-to-be. Verfügbar unter: https://familyserviceshub.havering.gov.uk/kb5/havering/directory/advice.page?id=6nC_2Nwi9GI (letzter Zugriff: 06.03.2025).

6 FDA. Dietary Advice Before and During Pregnancy. Verfügbar unter: https://www.fda.gov/food/people-risk-foodborne-illness/dietary-advice-and-during-pregnancy (letzter Zugriff: 06.03.2025).

7 AOK. Maßnahmen, um die Spermienqualität zu verbessern. Verfügbarkeit unter: https://www.aok.de/pk/magazin/familie/schwangerschaft/wie-laesst-sich-die-spermienqualitaet-verbessern/ (letzter Zugriff: 06.03.2025).

8 National Library of Medicine. Steps to take before you get pregnant. Verfügbar unter: https://medlineplus.gov/ency/patientinstructions/000513.htm (letzter Zugriff: 06.03.2025).

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