Hormonfreie Verhütung: Welche Methoden gibt es?
Bei der Bandbreite an Verhütungsmitteln fällt es manchmal schwer, die passende Methode für sich auszuwählen. Wer nach einem natürlichen Umgang mit dem Körper strebt und auf Hormone verzichten möchte, kann auf hormonfreie Verhütungsmittel zurückgreifen. Welche Möglichkeiten der Verhütung ohne Hormone es gibt und welche Vor- und Nachteile sie haben, erfahren Sie hier!
Natürliche Familienplanung zur Empfängnisverhütung
Die sogenannte natürliche Familienplanung ermöglicht es Frauen, die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage in ihrem Zyklus zu unterscheiden. Das gelingt, indem sie Ihren Körper genau beobachten und bestimmte Messungen vornehmen. Unter anderem gehören folgende Methoden zur natürlichen Verhütung ohne Hormone:1
- Kalender-Methode
- Temperatur-Methode
- Schleim-Methode
- Muttermund-Methode
Wer mehrere Körperzeichen gleichzeitig beobachtet und auswertet, erhöht die Wahrscheinlichkeit, die fruchtbaren Tage bestimmen zu können, um nicht ungewollt schwanger zu werden. Der Fachbegriff für die Kombination der oben genannten Methoden zur hormonfreien Verhütung heißt symptothermale Methode. Wenn Sie dabei korrekt sowie diszipliniert vorgehen und an und vor den fruchtbaren Tagen auf Sex verzichten, liegt der Pearl-Index bei 0,3 bis 2,3.2
Generell erfordert die Methode zu Beginn etwas Geduld und vor allem Disziplin, die Kosten sind dagegen gering (einmalige Anschaffung von Thermometer und Literatur; gegebenenfalls eine Beratung).1 Ausführliche Informationen zur natürlichen Verhütung ohne Hormone erhalten Sie hier:
Hormonfrei verhüten mit einem Diaphragma
Ein Diaphragma ist entweder oval oder rund und besteht aus flexiblem Silikon. Frauen führen sich das hormonfreie Verhütungsmittel ähnlich wie einen Tampon frühestens 2 Stunden vor dem Sex in die Scheide ein.3 Es verschließt dann den Muttermund, sodass keine Spermien in die Gebärmutter gelangen können. Ein spezieller Kunststoffstab mit einem Häkchen am Ende erleichtert das Herausnehmen des Diaphragmas.
Etwa 90 Prozent der Frauen können auf das ovale Diaphragma in Einheitsgröße zurückgreifen.3 Für alle anderen gibt es das runde Diaphragma in verschiedenen Größen. Frauenärztinnen oder spezielle Beratungsstellen helfen Ihnen herauszufinden, welche Form und Größe Sie benötigen und wie Sie es richtig einsetzen.
Zusätzlich sollten Frauen ein Verhütungsgel (spermizides Gel) verwenden, welches die Spermien abtötet. Dieses können Sie vor dem Einsetzen auf das Diaphragma auftragen. Wichtig zu beachten:3
- Verwenden Sie kein silikonölhaltiges Gel.
- Tragen Sie erneut Gel auf, sollten Sie später als 2 Stunden nach dem Einsetzen des Diaphragmas Sex haben.
- Lassen Sie das Diaphragma nach dem Geschlechtsverkehr für mindestens 6 und maximal 24 Stunden eingesetzt.
Laut Pearl-Index liegt die Sicherheit der Anwendung eines Diaphragmas in Kombination mit einem Verhütungsgel zwischen 1 und 20.2 Das korrekte Einsetzen des hormonfreien Verhütungsmittels ist nicht leicht: Frauen brauchen Übung und Erfahrung, weshalb es manchmal zu unabsichtlichen und unbemerkten Anwendungsfehlern kommen kann. Außerdem bietet ein Diaphragma keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Vorteilhaft ist, dass die Verhütungsmethode den Hormonhaushalt im Körper nicht beeinflusst und auch Frauen, die allergisch auf Latex reagieren, ein Diaphragma anwenden können.
Ein Diaphragma kostet zwischen 43 und 60 Euro (etwa 2 Jahre verwendbar), ein Verhütungsgel (60 Milliliter für circa 15 Anwendungen) um die 10 Euro.3 Manchmal können Kosten für den Versand, die Anpassung oder für Kontrolluntersuchungen hinzukommen. Damit zählt das Diaphragma zu den günstigen Verhütungsmitteln ohne Hormone.
Die sogenannte Portioklappe ist in der Anwendung ähnlich wie ein Diaphragma und bietet deshalb eine weitere Möglichkeit, hormonfrei zu verhüten.
Kondome: Hormonfreie Verhütungsmittel für Mann und Frau
Sowohl Kondome für Männer als auch für Frauen (Femidome) schützen vor einer ungewollten Schwangerschaft. Außerdem verhindern sie die Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten (zum Beispiel HIV).
Kondome für Männer
Kondome für Männer bestehen meistens aus sehr dünnem sowie reißfestem Latex. Es wird vor dem Kontakt mit der Scheide über den steifen Penis gerollt, sodass keine Spermien eintreten können. Für jede Penisform und -größe gibt es ein passendes Kondom. Vor den ersten sexuellen Erfahrungen sollten Männer ein bisschen ausprobieren, mit welchen Kondomen sie am besten zurechtkommen. Es gilt: Je besser das Kondom passt, desto höher ist die Sicherheit beim Sex. Dem Pearl-Index zufolge beträgt die Sicherheit zwischen 0,4 und 12.2
Wer die richtige Größe gefunden und die Anwendung ein paar Mal geübt hat, empfindet die hormonfreie Verhütung mit Kondom meist als einfach. Zu beachten ist die richtige Lagerung der Kondome.
Kondome sind Einmalprodukte und kosten pro Stück zwischen 20 Cent und 1 Euro.4 Beim Kauf sollten Sie unbedingt auf das Haltbarkeitsdatum achten. Kaufen Sie zudem nur Packungen mit CE-Prüfzeichen – es zeigt, dass die Kondome regelmäßig überprüft und kontrolliert werden.5
Kondome für Frauen
Frauenkondome – auch Femidome genannt – sind meist aus dem sehr dünnen Kunststoff Polyurethan, seltener aus Latex, hergestellt. Sie sehen aus wie ein Schlauch mit jeweils einem biegsamen Ring am Ende. Die Seite, die in die Vagina eingeführt wird, ist verschlossen und mit einem ungefähr 7 Zentimeter großen Ring versehen.6 Die andere Seite ist offen und der Ring ist kleiner, damit er beim Geschlechtsverkehr nicht in die Scheide rutscht.
Vor dem Sex führt die Frau das Kondom ein. Dadurch kommt es zu keinem direkten Kontakt zwischen Scheide und Penis: Spermien können nicht in die Gebärmutter gelangen. Es kann zusätzlich ein Gleitmittel zum Einsatz kommen (von außen und innen). Zu beachten ist lediglich, aus welchem Material das Kondom ist (siehe Verpackung):
- Polyurethan: alle Gleitgele möglich
- Latex: nur fettfreie und wasserlösliche Gleitgele
Um das Frauenkondom einzusetzen, sollten Sie den Ring auf der geschlossenen Seite zusammendrücken und in die Vagina schieben. Anschließend gehen Sie mit einem Finger in das Kondom und schieben es so weit wie möglich in die Scheide. Der Ring auf der offenen Seite bleibt außerhalb der Vagina, sodass keine Flüssigkeiten eindringen können. Nach dem Geschlechtsverkehr fassen Sie den äußeren Ring, drehen ihn ein wenig ein und ziehen das Kondom heraus.
Frauen brauchen zunächst etwas Übung in der Anwendung und manchmal bemerken Paare ein leichtes Knistern beim Sex, was störend sein kann. Ansonsten ist es das einzige Verhütungsmittel, welches Frauen selbst verwenden können, um sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen. Praktisch ist auch, dass sich das Frauenkondom schon etwa 2 Stunden vor dem Sex einführen lässt, sodass Paare direkt vor dem Geschlechtsverkehr nicht mehr daran denken müssen.6
Auch Frauenkondome können nur 1-mal verwendet werden. Der Pearl-Index liegt zwischen 5 und 25.2 Ein Kondom kostet zwischen 20 Cent und 1,20 Euro und ist in Apotheken oder im Internet erhältlich.6 Ebenfalls sind hier CE-Kennzeichnung und Haltbarkeit wichtig.
Kupfersysteme: Spirale, Kette oder Ball
Zu den langfristigen Verhütungsmitteln ohne Hormone zählen Kupfersysteme – erfahren Sie hier mehr:
Kupferspirale
Die Kupferspirale gibt es in T- oder Ankerform. Sie besteht aus Kunststoff, welcher mit Kupferdraht umgeben ist. Ärztinnen setzen die Kupferspirale in die Gebärmutter ein – unabhängig von der Zyklusphase. Als hormonfreies Verhütungsmittel greift es in keiner Weise in den Hormonhaushalt ein, sodass Frauen weiterhin ihren natürlichen Menstruationszyklus inklusive Eisprung haben. Der Draht gibt geringe Mengen Kupfer in die Gebärmutter ab und verhindert dadurch eine Schwangerschaft.7
Ob das Einsetzen der Kupferspirale schmerzhaft ist, empfindet jede Frau individuell. Vorbeugend können Betroffene ein Schmerzmittel einnehmen oder eine örtliche Betäubung bekommen. Direkt nach dem Einsetzen sind Frauen durch die Kupferspirale vor einer Schwangerschaft geschützt.7 Die Form der Verhütung ohne Hormone gilt laut des Pearl-Index als sicher: 0,3 bis 3.2 Manche Frauen bemerken durch die Kupferspirale eine verstärkte Monatsblutung oder heftigere Schmerzen. In der ersten Zeit nach dem Einsetzen kommt es in manchen Fällen zu Zwischenblutungen.
Als langfristiges hormonfreies Verhütungsmittel kann die Kupferspirale für 3 bis 10 Jahre im Körper bleiben.7 Das Entfernen übernimmt die Frauenärztin. Sie kostet in der Regel zwischen 120 und 300 Euro.7 Außerdem kommen Kosten für Ultraschall-Untersuchungen hinzu, um die Lage der Spirale zu kontrollieren (zwischen 20 und 40 Euro).7 Das ist wichtig, da es vorkommen kann, dass sie verrutscht und somit nicht mehr zuverlässig vor einer Schwangerschaft schützt.
Kupferkette
Die Kupferkette, auch Mini-Spirale, ist genau wie die Kupferspirale ein langfristiges Verhütungsmittel, welches ohne Hormone einen Schutz vor einer Schwangerschaft bietet. Auf einem Nylonfaden sitzen mehrere kleine Kupferröhrchen, die sich wie Perlen an einer Kette aufreihen. Ärztinnen setzen sie in die Gebärmutterwand ein. Das Einsetzen ist jederzeit möglich, egal in welcher Phase des Zyklus Sie sich gerade befinden. Durch die Abgabe von Kupfer in die Gebärmutter entsteht der Schutz.8
Manche Frauen empfinden das Einsetzen der Kupferkette als schmerzhaft, andere bemerken es weniger. Schmerzmittel oder eine örtliche Betäubung helfen gegen mögliche Beschwerden. Auch die Kupferkette beeinflusst weder den Menstruationszyklus noch den Eisprung, da keine Hormone im Spiel sind. Sie wirkt direkt nach dem Einsetzen.8 Laut Pearl-Index beträgt die Sicherheit zwischen 0,1 und 0,8.2
Die Kupferkette verbleibt zwischen 5 und 10 Jahre im Körper.8 Es kann sein, dass sich die Kupferkette löst oder sie etwas herausrutscht, deshalb werden Lagekontrollen per Ultraschall dringend empfohlen (Kosten zwischen 20 und 40 Euro).8 Für das Einsetzen bezahlen Patientinnen zwischen 200 und 350 Euro.8
Kupferball
Auch der Kupferball ist ein hormonfreies Verhütungsmittel, welches langfristig wirksam ist. Ärztinnen setzen den Kupferball in die Gebärmutter ein, dort wird der biegsame Faden mit den Kupferperlen zu einer Kugel. Das Kupfer gelangt in die Gebärmutter. Trotzdem haben Frauen weiterhin ihren Eisprung.
Schmerzmittel oder eine örtliche Betäubung können gegen mögliche Schmerzen beim Einsetzen helfen. Sofort nach dem Einsetzen setzt die Wirkung des Kupferballs ein.9 Dieser kann bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter bleiben.9 Er kostet einmalig zwischen 300 und 500 Euro.9 Außerdem sollten Frauen die richtige Lage per Ultraschall kontrollieren lassen (20 bis 40 Euro).9 Vor allem in den ersten 3 Monaten kann der Kupferball verrutschen oder der Körper stößt ihn ab.9 Manche Frauen bemerken auch eine verstärkte Blutung oder stärkere Schmerzen.
Wie sicher die Verhütung mit dem Kupferball ist, muss noch abschließend geklärt werden. Vermutlich ist die Sicherheit ähnlich wie bei der Kupferspirale.9
Verhütung ohne Hormone: Die Sterilisation
Die Sterilisation ermöglicht Männern und Frauen eine dauerhafte Verhütung ohne den Einsatz von Hormonen. Sie ist nur geeignet, wenn jemand sich sicher ist, keine Kinder (mehr) zu wollen, da sie nur sehr schwer oder gar nicht rückgängig zu machen ist.10,11
Vasektomie – Sterilisation beim Mann
Bei einer Vasektomie durchtrennen Urologinnen beide Samenleiter. Dadurch gelangen keine Spermien mehr in die Samenflüssigkeit und Frauen werden bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht schwanger.
Im Vorfeld des Eingriffes erfolgt mindestens ein beratendes Gespräch, indem die Ärztin den Mann über die Sterilisation, ihre Konsequenzen und die Durchführung aufklärt. In der Regel dauert der Eingriff zwischen 15 und 30 Minuten und Männer erhalten eine örtliche Betäubung.10
2 verschiedene Verfahren sind möglich, um die Vasektomie durchzuführen. Die Ärztin entscheidet im Einzelfall, wie sie vorgeht. Neben der Durchtrennung der beiden Samenleiter werden sie auch etwas gekürzt, die Enden jeweils verschlossen und oft in verschiedene Gewebeschichten gelegt, damit das Risiko sich minimiert, dass sie wieder zusammenwachsen. Letzteres passiert selten.10
Nach dem Eingriff sollten Männer ihren Körper für ein paar Tage schonen und in dieser Zeit auf Sex verzichten. Die Sterilisation beeinflusst weder die Hormon- und Spermienproduktion noch die Samenflüssigkeit an sich. Die Spermien werden lediglich nicht mehr in die Samenflüssigkeit geleitet – der Körper baut sie einfach ab. Nach der Vasektomie ist die Menge beim Samenerguss etwas geringer, aber auch das bemerken Betroffene meist nicht.
Wichtig: Verhüten Sie nach dem Eingriff zunächst noch zusätzlich, denn es können sich in den oberen Abschnitten des Samenleiters noch Spermien befinden, die beim Samenerguss austreten. Nach etwa 2 bis 3 Monaten können Sie Ihre Samenflüssigkeit untersuchen lassen, um herauszufinden, ob noch Spermien darin enthalten sind.10 Lassen sich keine aktiven Spermien mehr nachweisen, liegt eine hohe Sicherheit dieser hormonfreien Form der Verhütung vor (Pearl-Index von 0,1 bis 0,2).2
Auf Ihre Lust, Erektion und den Orgasmus hat die Vasektomie keinen Einfluss. Sie können den Sex genauso genießen wie vor der Sterilisation.
Komplikationen nach einer Vasektomie treten selten auf, trotzdem sind sie nicht ausgeschlossen.10 Informieren Sie sich zu den möglichen Risiken im Vorfeld ausgiebig bei Ihrer behandelnden Ärztin.
Die Kosten für eine Vasektomie betragen zwischen 400 und 750 Euro.10 Nur in seltenen Fällen übernimmt die Krankenkasse den Betrag.
Tubenligatur – Sterilisation bei Frauen
Bei der sogenannten Tubenligatur, der Sterilisation der Frau, verschließen Ärztinnen die Eileiter. Dadurch sind Frauen dauerhaft und sicher vor einer Schwangerschaft geschützt. Wichtig zu wissen ist, dass die Sterilisation sich nicht mehr rückgängig machen lässt.11
Vor der Sterilisation findet ein aufklärendes Gespräch mit der behandelnden Ärztin statt, indem alle wichtigen Informationen und Risiken zu der Operation besprochen werden. Der Eingriff wird in der Regel in der ersten Hälfte des Menstruationszyklus geplant, um eine Schwangerschaft ausschließen zu können. Die Patientin ist unter einer kurzen Vollnarkose, während die Ärztin die Eileiter durchtrennt und entweder elektrisch oder mit einem Clip verschließt. Die Operation erfolgt in der Regel über 3 kleine Schnitte und dauert ungefähr eine halbe Stunde.11
Sie sind bereits direkt nach dem Eingriff vor einer Schwangerschaft geschützt.11 Geben Sie Ihrem Körper jedoch ein paar Tage Ruhe, damit er sich von der Operation erholen kann. Wann Sie wieder Sex haben, können Sie für sich entscheiden, je nachdem wie Sie sich fühlen. Welche Risiken mit der Operation einhergehen und wie häufig diese auftreten, bespricht Ihre Ärztin mit Ihnen.
Die Sterilisation gilt als sicherste Verhütungsmethode für die Frau (Pearl-Index: 0,1 bis 0,4).2,11 Sie eignet sich jedoch nur für Frauen, die sich keine Kinder (mehr) wünschen oder die aus gesundheitlichen Gründen nicht schwanger werden dürfen.
Die Sterilisation hat keine Auswirkungen auf den Hormonhaushalt im Eierstock und auf das Lustempfinden.11 Manche Frauen empfinden ihr Sexualleben nach der Sterilisation jedoch anders, weil sie sicherer sind, nicht mehr schwanger werden zu können.
Eine Sterilisation der Frau kostet zwischen 600 und 1.000 Euro.11 Nur bei medizinischen oder psychologischen Hintergründen besteht eine Chance, dass die Krankenkasse die Kosten übernimmt.
Unsichere Verhütung ohne Hormone: Coitus interruptus
Coitus interruptus steht für unterbrochener Geschlechtsverkehr: Er ist auch als Rückzieher oder Aufpassen bekannt. Bei dieser Verhütungsmethode zieht der Mann den Penis vor dem Samenerguss aus der Scheide. Der Höhepunkt findet also außerhalb statt.
Diese Form der hormonfreien Verhütung ist sehr unsicher (Pearl-Index: 4 bis 35).2 Dafür gibt es verschiedene Gründe:
- hohe Selbstkontrolle erforderlich: Manche Jungen und Männer sind nicht in der Lage, sich rechtzeitig zurückzuziehen.
- vorzeitiger Austritt von Samenflüssigkeit: In manchen Fällen tritt bereits vor dem Orgasmus Samenflüssigkeit aus ohne, dass Männer es bemerken. Eigentlich ist dieser sogenannte Lusttropfen frei von Spermien, da er nicht aus dem Hoden kommt, sondern in den Cowperschen Drüsen seitlich der Harnröhre gebildet wird. Allerdings kann es vorkommen, dass sich vom letzten Samenerguss noch Spermien in der Harnröhre befinden, die mit dem Lusttropfen in die Vagina der Frau gelangen können.12
- Samenerguss direkt vor der Scheide: Tritt die Samenflüssigkeit in direkter Nähe der Vagina aus, können dennoch Spermien in den Körper der Frau gelangen.
Wer eine Schwangerschaft sicher vermeiden möchte, sollte lieber auf andere Verhütungsmethoden zurückgreifen.
Auf dieser Seite werden aus Gründen der Lesbarkeit ausschließlich weibliche Personenbezeichnungen verwendet. Bitte beachten Sie, dass diese Formulierungen geschlechtsneutral gemeint sind und sich gleichermaßen auf alle Geschlechter beziehen.
1Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. 2023. Fruchtbarkeitswahrnehmung oder natürliche Familienplanung. Verfügbar unter: https://www.profamilia.de/themen/verhuetung/fruchtbarkeitswahrnehmung (letzter Zugriff: 26.01.2024).
2AMBOSS GmbH. 2024. Nicht-hormonelle Kontrazeption. Verfügbar unter: https://www.amboss.com/de/wissen/nicht-hormonelle-kontrazeption (letzter Zugriff: 24.04.2024).
3Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. 2023. Das Diaphragma. Verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/diaphragma-co/diaphragma/ (letzter Zugriff: 26.01.2024).
4Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. 2023. Das Kondom. Verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/kondom-fuer-ihn-sie/kondom/ (letzter Zugriff: 26.01.2024).
5Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Kondome – Dein Schutz beim Sex. Verfügbar unter: https://www.liebesleben.de/fuer-alle/kondome/kondome-dein-schutz-beim-sex/ (letzter Zugriff: 24.04.2024).
6Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. 2023. Das Frauenkondom (Female condom). Verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/kondom-fuer-ihn-sie/frauenkondom/ (letzter Zugriff: 26.01.2024).
7Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. 2023. Die Spirale (Kupferspirale). Verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/kupferspirale/ (letzter Zugriff: 26.01.2024).
8Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. 2023. Die Kupferkette. Verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/kupferkette/ (letzter Zugriff: 26.01.2024).
9Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. 2023. Der Kupferball (Kupferperlenball). Verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/der-kupferball-kupferperlenball/ (letzter Zugriff: 26.01.2024).
10Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. 2023. Vasektomie: Die Sterilisation des Mannes. Verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/sterilisation/sterilisation-des-mannes/ (letzter Zugriff: 26.01.2024).
11Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. 2023. Die Sterilisation der Frau (Tubenligatur). Verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/sterilisation/sterilisation-der-frau/ (letzter Zugriff: 26.01.2024).
12DAK-Gesundheit. Sperma & Lusttropfen – alles, was du darüber wissen musst. Verfügbar unter: https://www.dak.de/dak/doktorsex---alles-ueber-sexuelle-aufklaerung/sperma-und-lusttropfen--alles-was-du-darueber-wissen-musst-2469008.html#/ (letzter Zugriff: 24.04.2024).